• | Lady Dracula |
(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Drei junge Burschen wollen illegal Giftmüll in einer alten Gruft endlagern und schänden nebenbei noch die Gräber. Gerade als die Särge offenliegen, wird durch ein Erdbeben ein Faß geöffnet und die giftigen Gase verbreiten sich durch die ganze Gruft. Dadurch wird die erst kürzlich verstorbene Catherine zu neuem Leben erweckt, was die drei wackeren Burschen allerdings mit ihrem Leben bezahlen müssen. Sie macht sich auf den Weg zu ihrem alten Zuhause, ein abseits eines Ortes gelegenes Schloß.
Helene, die beste Freundin Catherines, kehrt nach langer Geschäftsreise zurück nach Frankreich und erfährt erst jetzt von dem Tode Catherines. Sofort ruft sie im Schloß an, um ihr Beleid auszusprechen. Dort ist allerdings jetzt Catherine ganz alleine und kann sich in ihrer momentanen Situation noch gar nicht zurechtfinden. Der Hörer wird einfach runtergenommen und dann läßt sie eine alte Spieluhr laufen, mit der die beiden besondere Erinnerungen verbinden. Dadurch aufgeschreckt, fährt Helene sofort zum Schloß. Als erstes findet sie zwei Leichen und schließlich entdeckt sie ihre totgeglaubte Freundin, die völlig apatisch wirkt. Sie sagt kein Ton und blickt ins Leere. Als Helene entdeckt, daß Catherine scheinbar dringend frisches Blut braucht, opfert sie sogar ihr eigenes Blut und läßt Catherine an ihrer Ader trinken. Da das natürlich kein Dauerzustand sein kann, beginnt sie Frauen zu sich aufs Schloß zu locken um sie Catherine zu überlassen. Allerdings kommt ihnen eine amerikanische Fotografin langsam auf die Spuren...
Jean Rollin erschuf ein düsteres Werk über eine bedingungslose, über den eigentlichen Tod hinausgehende Freundschaft. Beginnt der Film erst noch wie ein kleiner netter Untoten-Film, so entwickelt er sich doch im Laufe der Handlung zu einem handfesten Drama. Catherines ist verzweifelt über ihr Leben nach dem Tod, brauch sie doch aus unbekannten Gründen das Blut anderer Menschen. Sie selber wirkt auch wie ein zartes, unschuldiges Mädchen, dem man so nicht abnimmt, daß sie anderen Wesen gegenüber Gewalt anwenden würde. Und Helene unterstützt dies noch, sieht sie das doch nur als eine unbekannte Krankheit ihrer Freundin, die irgendwann vorüber gehen muß. Sie will einfach nicht wahrhaben, daß Catherine wirklich schon tot ist. Das dabei ein paar Menschen ihr Leben lassen müssen, ist ihr egal. Hauptsache Catherine geht es gut. Mit diesem Film erschuf Jean Rollin auch gleich einen seiner blutigsten Filme (zumindestens von denen die ich kenne), teilweise mit Effekten geschmückt, die einem mittleren Zombiefilm gleichkommen. Die alte deutsche Fassung wurde deswegen schnell verboten. Astro haben den Film allerdings wieder in einer ungekürzten Fassung auf den Markt gebracht, von Laser Paradise gibt es eine deutsche DVD mit fürchterlicher Bildqualität und Redemption habe eine US-DVD raus.
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31.05.2005, 17:43:37 Michael ( )
es gibt noch eine qualitativ sehr gute und ungeschnittene Laserdisc, die neben der originalen französischen Tonspur noch eine deutsche Tonspur enthält:
http://japanld.free.fr/laserdisc.php?id=18538