(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Survive Style 5+ präsentiert das Schicksal und die Erlebnisse verschiedener Personen. Aman (Tadanobu Asano) versucht seine Frau (Reika Hashimoto) umzubringen, nur taucht die immer wieder in seinem Haus auf und setzt ihm ganz schön zu. Yoko (Kyôko Koizumi) ist Cheffin einer Werbefirma, allerdings fallen ihr nur richtig schlechte Werbespots ein. Der einfache Angestellte Tatsuya Kobayashi (Ittoku Kishibe) wird während einer Bühnenshow hypnotisiert und hält sich für einen Vogel. Aber noch bevor die Hypnose rückgängig gemacht werden kann, wird der Hypnotiseur während der Vorstellung von einem extra aus London eingeflogenen Auftragskiller (Vinnie Jones) ermordet unhd Kobayashi bleibt in diesem Zustand, worunter seine Familie leiden muss...
Manchmal fragt man sich, ob manche Filmemacher nicht ein wenig zuviel Drogen konsumieren. Dieser Gedanke kommt bei Survive Style 5+ nicht nur einmal auf. Die völlig durchgeknallte Geschichte ist durchsetzt von skurilen Charakteren und gekleidet in einem quietschbunten Pop-Art-Gewand. Nur leider hat der Film inhaltlich nicht wirklich viel zu bieten, als dass er auf ganzer Linie zu überzeugen wüßte. Es gibt zwar einige wirklich grandiose Momente, vor allem der ständige Kampf Amans mit seiner immer wiederkehrenden Frau ist ein Vergnügen, aber zwischen diesen Momenten gibt es einfach auch zuviel Leerlauf. Und am Ende fragt man sich dann auch, was das ganze denn eigentlich alles sollte, denn es gibt kein wirkliches Finale, keine "Moral von der Geschicht" oder sonst irgendwas in der Art. Auch gibt es einige vernachlässigbare Nebenhandlungen. So tauchen im Laufe des Films immer wieder mal drei Jugendliche auf, die aber der Handlung keinen wirklichen Mehrwert bieten und so den Film, der immerhin knapp zwei Stunden lang ist, nur unnötig in die Länge ziehen. Wer auf wirklich obskure und verrückte Filme steht, kann für Survive Style 5+ gerne mal ein Auge riskieren, eine allgemeingültige Empfehlung kann man für dieses Debütwerk von Gen Sekiguchi allerdings nicht aussprechen.
Tadanobu Asano spielte unter anderem schon in Shinya Tsukamotos Vital (2004), Takeshi Kitanos Zatôichi (2003), Takashi Miikes Ichi the Killer (Koroshiya 1, 2001) und Focus (1996) mit. In Zatôichi sah man auch Ittoku Kishibe, der ebenfalls eine Rolle in Violent Cop (Sono otoko, kyôbô ni tsuki, 1990) hatte. Vinnie Jones ist den meisten sicherlich aus Bube Dame König grAs (Lock, Stock and Two Smoking Barrels, 1998), Snatch (2000) oder als Juggernaut aus X-Men - Der letzte Widerstand (X-Men: The Last Stand, 2006) bekannt. In einer kleinen Rolle ist auch die Legende Sonny Chiba zu sehen, allerdings beschränkt sich sein Auftritt auf vielleicht mal fünf Minuten.
Die DVD von Ion New Media präsentiert den Film in einer guten Bild- und Tonqualität, deutschen Untertiteln und sogar einigen kleinen, aber im Grunde genommen nicht wirklich wichtigen Extras wie Deleted Scenes und Aufnahmen von diversen Filmpremieren, sowie weitere Trailer aus dem Ion-Programm.
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