Film Daten

Titel:
Julia und die Geister
Originaltitel:
Giulietta degli spiriti
Land & Jahr:
Italien/Frankreich 1965
Laufzeit ca.: ?
140 Min.
Regie:
Federico Fellini
Darsteller:
Giulietta Masina
Sandra Milo
Mario Pisu
Valentina Cortese
Valeska Gert
José Luis de Villalonga
Frederick Ledebur
Caterina Boratto
Lou Gilbert
Luisa Della Noce
Silvana Jachino
Milena Vukotic
Fred Williams
Dany París
Anne Francine
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Julia und die Geister

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Die verträumte und gutgläubige Guiletta ist mit dem PR-Manager Giorgio verheiratet. An ihrem 15. Hochzeitstag kommen einige Freunde zu Besuch. Gemeinsam starten sie eine kleine Seance und bekommen scheinbar tatsächlich Kontakt zu einer Person aus dem Geisterreich. Bei der Zeremonie bricht aber Giulietta geschwächt zusammen. Von da an wird sie von einer geheimnisvollen Stimme angesprochen, die ihr Ratschläge und ähnliches zuflüstert. Eines Nachts, als sie noch neben ihrem schlafenden Mann im Bett liegt und liest, hört sie wie er im Schlaf den Namen Gabriella nennt. Sie fragt ihn am nächsten Morgen nach dieser Person, er streitet aber ab eine Frau mit dem Namen zu kennen. Auf Drängen ihrer Schwester beauftragt sie ein Detektivüro ihren Mann zu beobachten. Diese haben schon nach ein paar Tagen erste Ergebnisse und führen ihr diese vor. Sie bekommt Fotos und Filmaufnahmen zu sehen, die ihren Mann zusammen mit einem Mannequin zeigen. Erfüllt von Traurigkeit flieht sie in Tagträume und Visionen, bei denen ihr Großvater eine tragende Rolle spielt. Unterdessen hat sie auch die etwas exzentrische Nachbarin kennengelernt, die sie in die Welt der freien Liebe einführen will. Auf drängen ihrer Stimme und leicht beeinflußbar durch ihre persönliche Enttäuschung läßt sie sich langsam darauf ein, wird aber im entscheidenden Moment, als sie mit den Patenkind ihrer Nachbarin allein in einem Schlafzimmer ist, von einem Gespenst aus ihrer Vergangenheit aufgeschreckt und sie verläßt das Haus. Guilietta versucht schließlich das Mannequin und ihren Mann zur Rede zu stellen, kommt aber an beide nicht ran. Als ihr Mann verreist und sie alleine zuhause ist, stellt sie sich ihren Geistern und kann diese durch ihre eigene Selbstüberwindung vertreiben und kommt so zu neuem Selbstbewußtsein...

Puh, was soll ich jetzt zu diesem Film schreiben? Einerseits ist er handwerklich sehr gut gemacht mit schönen bis abstrakten Kulissen, surrealen Szenen (besonders im "Geisterfinale") und den Kostümen der Darsteller. Andererseits ist er teilweise so poetisch und vollgepackt mit Metaphern, das er nicht so einfach zu verstehen bzw. entschlüsseln ist. Wer sich nicht auf so etwas einläßt wird diesen Film mit höchster Wahrscheinlichkeit stinklangweilig und öde finden. Alle anderen sollten zumindestens versuchen sich in diesen Film hineinzuversetzen und ausprobieren hinter die Symbole und die Charaktere zu schauen. Es läßt sich einiges entdecken. Aber dafür ist Geduld erforderlich. Ein seltsamer Film.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 16.02.1999

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