Film Daten

Titel:
Kampf um die 5. Galaxis
Originaltitel:
Umanoide, L'
Land & Jahr:
Italien 1979
Laufzeit ca.: ?
97 Min.
Regie:
Aldo Lado
Darsteller:
Richard Kiel
Corinne Clery
Leonard Mann
Barbara Bach
Arthur Kennedy
Ivan Rassimov
Marco Yeh
Massimo Serato
Venantino Venantini
Vito Fornari
Giuseppe Quaglio
Attilio Duse
Alternativtitel:
• The Humanoid
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Kampf um die 5. Galaxis

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Der machtbesessene Lord Graal ist aus seinem Gefängnis entflohen, in das ihn sein älterer Bruder damals gepackt hat. Seine Frau Lady Agatha hat sich ihre Jugend während seiner Gefangenschaft mit einem Serum des wahnsinnigen Wissenschaftlers Kraspin erhalten, der jeden Tag eine Frau opfern muß, um eine Tagesration des Serums herzustellen. Graal greift mit seiner Armee eine Forschungsstation auf Metropolis an, der Planet, der früher als Erde bekannt war. Kurz vor dem Angriff wird die Mitarbeiterin Barbara Gibson durch einen Anruf ihres Schülers Tom-Tom angeraten, die Einrichtung schnellstens zu verlassen. Barbara hatte vor Jahren die Entdeckung gemacht, daß der damals noch als angesehener Wissenschaftler auf der Erde arbeitende Kraspin mit einem neuen Element schreckliche Mutationsexperimente an Menschen betrieben hat. Graal stiehlt einen Behälter mit diesem Element, damit Kraspin eine unschlagbare Armee von Übermenschen züchten kann, die kaum zu besiegen sind. Sein erstes Versuchskaninchen wird der Soldat Golob. Dieser verwandelt sich von einem netten und harmlosen Kerl in ein gewaltigen Brechmann, der auf Befehl Menschen tötet und selbst von einer Hundertschaft nicht aufzuhalten ist. Eigentlich soll sein erster Auftrag der Mord an Graals älterem Bruder sein, aber Kraspin ändert in seiner Rachsucht den Plan auf eigene Faust und schickt ihn zu Barbara Gibson. Mit Hilfe Tom-Toms, der über ungewöhnlich große mentale Fähigkeiten verfügt, wird Golob besänftigt und kämpft von nun an an Barbaras Seite gegen die Bösen...

Es gibt ja nicht sehr viele Science Fiction Filme aus Italien, von Planet of the Vampires mal abgesehen auch keine sehr bekannten und wenn man sich diesen Film ansieht, kann man sich auch denken wieso. Hier wurde erstmal im ganz großen Stil vom zwei Jahre zuvor erschienenen Star Wars abgeguckt. Lord Graal (Ivan Rassimov, der sein bekanntes kantiges Gesicht aber leider die ganze Zeit unter dem Helm versteckt hält) sieht aus wie ein verunglückter Klon Darth Vaders und Barbara Gibson soll wohl das ungefähre Equivalent zu Prinzessin Leia sein. Die Trickeffekte sind bei dieser Low-Budget-Produktion natürlich auch nicht die besten. Es wurde sehr viel mit der Blue-Screen Technik gearbeitet und die Raumschiffe sind auch nur Modelle an Bindfäden, die zudem sehr unrealistisch bewegt werden. Auch bei dem Design des großen Raumschiffs von Lord Graal wurde bei dem Hollywooderfolg abgekupfert. Zudem schwebt es am Anfang des Films genauso ins Bild. Dafür erinnerten mich dann einige der kleineren Kampfschiffe an plattgedrückte Getränkedosen...

Erwartungsgemäß reißen die schauspielerischen Leistungen den Film dann auch nicht mehr heraus. Ex-Bond Girl Barbara Bach (spielte in Der Spion der mich liebte / The Spy who loved me) darf die erste halbe Stunde ihr fein hervorgehobenes Dekolleté spazierenführen, setzt aber ansonsten keine nennenswerten Akzente in den Film. Einige der anderen Schauspieler dürften einem sicherlich noch aus anderen Produktionen aus der Zeit bekannt vorkommen. So richtig schlecht ist der Film eigentlich nicht, aber mehr als einmal schaut man ihn sich trotzdem nicht an...

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 15.05.2000

Leser-Kommentare

12.10.2005, 13:47:03 Andy

Ja, "K(r)ampf um die fünfte Galaxis" (der deutsche Titel ist ja mal wieder unter aller Kanone, heißt der Film doch im Original "L'Umanoide") ist ein typischer Italo-Klon eines erfolgreichen Hollywoodfilms. Allerdings hat er eine doch sehr eigene Story, die mit Star Wars wenig zu tun hat. Der Regisseur verbirgt sich hinter dem Pseudonym "George B. Lewis", was offensichtlich eine Anspielung auf George Lucas sein soll - etwas anmaßend ist das zwar schon, aber doch auch irgendwie witzig. Den Hauptdarsteller des Humanoiden dürfte Bond-Fans auch bekannt sein: Richard Kiel alias Der Beißer. Insgesamt betrachtet ist der Film eher unterer Durchschnitt, aber durchaus unterhaltsam und ich habe ihn sogar schon dreimal gesehen. Am bemerkenswertesten ist jedoch die Filmmusik, die kein Geringerer als Ennio Morricone komponiert hat. Die zum Teil sehr nach klassischen Vorbildern komponierten Stücke wurden sowohl orchestral als auch mit Synthsizern interpretiert. Der Film mag so schlecht sein wie er will, aber Morricones Soundtrack ist genial!

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