Film Daten

Titel:
Samurai Fiction
Originaltitel:
Samurai Fiction
Land & Jahr:
Japan 1998
Laufzeit ca.: ?
111 Min.
Regie:
Hiroyuki Nakano
Darsteller:
Morio Kazama
Mitsuro Fukikoshi
Tomoyasu Hotei
Tamaki Ogawa
Mari Natsuki
Taketoshi Naito
Kei Tani
Fumiya Fujii
Naoyuki Fujii
Ken Osawa
Hiroshi Kanbe
Ryoichi Yuki
Akiko Monou
Taro Maruse
Yuji Nakamura
Alternativtitel:
SF: Episode One
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Pony Canyon
Label:
Pony Canyon
Regionalcode / Norm:
1 / NTSC
Bild / Zeit:
1.78:1 (anamorph) / k.A.
Sprachen/Ton:
Japanisch - Dolby Surround
Untertitel:
Englisch
Extras:
  • 4 Takes des Ninja-Bediensteten
  • 2 Szenen in Farbe zum Vergleich
  • Cast & Crew Informationen
  • Trailer

Samurai Fiction

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Rannosuke Kazamatsuri (Tomoyasu Hotei) ist ein genausoguter Schwertkämpfer wie Dieb und stiehlt das wertvolle Schwert des Lehnsherrn Kanzen Inukai. Sein Sohn, Heishiro (Mitsuro Fukikoshi), verfolgt, gegen den Willen seines Vaters, den Dieb. Er wird dabei von seinen zwei besten Freunden begleitet. Sie finden den Dieb, aber selbst zu dritt haben sie keine Chance gegen den Schwertmeister. Einer seiner Freunde bezahlt mit dem Leben, Heishiro wird schwer und der Dritte im Bunde leicht verletzt. Sie haben noch Glück, daß ihnen Hanbei Mizoguchi (Morio Kazama) zu Hilfe eilt, sonst hätte Kazamatsuri sie alle getötet. Heishiro wird von Mizoguchi und seiner Tochter Koharu (Tamaki Ogawa) versorgt und gesund gepflegt. Währenddessen läßt sich Kazamatsuri in einem örtlichen Bordell nieder, wo er bei den wenig intelligenten Angestellten und der machtgierigen Besitzerin unterwerfige Bewunderer findet. Nach seiner Genesung ist sein Bedürfnis nach Vergeltung aber noch lange nicht abgeklungen...

An diesen Film muß man sich erst gewöhnen, denn durch den Titel erwartet man einen klassischen Samurai-Film. Aber gleich zu Anfang wird man von Videoclip-artigen Elementen überrascht, es wird zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Film gewechselt und der Soundtrack wartet zum Teil mit harten Gitarrenklängen auf. Der Film ist gleichzeitig Parodie und Homage der klassischen Filme eines Akira Kurosawa und anderen Samurai-Streifen und deswegen auch größtenteils in Schwarz-Weiß. Ab und zu wird das dann von farblich verfremdeten Szenen unterbrochen, wie z.B. ein Rotfilm, wenn ein Gegner im Kampf stirbt. Auch vor Effekten wie Zeitraffer wird nicht haltgemacht. Das ist übrigens eine sehr abgefahrene Szene, in der Heishiro auf dem Pferd Richtung Heimat reitet und durch den Zeitraffereffekt schneller als der Wind an zwei Beobachtern vorbeigaloppiert.

Die Geschichte wird mit feiner Ironie erzählt, wartet mit einigen netten Gags auf und verliert dabei nie seinen roten Faden. Bei Komödien aus China oder Japan bin ich ja meist etwas skeptisch, da es häufig in dummen Slapstick ausartet, aber Samurai Fiction ist da völlig anders. Natürlich wird hier auch gekämpft, aber übertriebene Bindfadenkämpfe a la Hongkong gibt es hier nicht. Sie wirken dafür sehr realistisch und am besten ist der Kampf Mizoguchis gegen die tumben Bediensteten des Bordells. Er läßt sich gar nicht auf einen richtigen Kampf ein, sondern bedient sich der Ungeschicklichkeit seiner Gegner.

Die japanische DVD bietet eine sehr gute Bild- und Tonqualität mit abschaltbaren und gut lesbaren englischen Untertiteln. Das Menü kann sogar zwischen Japanisch und Englisch umgeschaltet werden. Als witzigen Bonus befindet sich eine Sequenz von 4 Aufnahmen des Bediensteten von Kanzen Inukai auf der Scheibe. Dieser Diener ist ein alter Ninja, der ganz nach Tradition nicht durch die Tür hereintritt, sondern stets durch eine Dachluke ins Zimmer gesprungen kommt. Da der Kerl aber die 60 oder 70 schon deutlich überschritten hat, sieht das natürlich alles andere als ästhetisch aus... Wundert Euch nicht über das ungewöhnliche Cover-Format, die DVD wird tatsächlich in einer CD-artigen Hülle verkauft.

Samurai Fiction ist ein durch und durch sympathischer Film, der gut unterhält und eine Menge Spaß macht. Eine echte Überraschung für mich. Wer sich zudem gut in den klassischen Samurai-Filmen auskennt, wird hier auch ein paar Anspielungen entdecken können. Regisseur Nakano ist ein erklärter Fan der Filme von Akira Kurosawa, das erklärt wohl alles.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 20.08.2000

Leser-Kommentare

10.09.2004, 17:03:21 Smurv

Hallo Freunde!
Ich habe den Film auch schon gesehen! Und ich kann nur zustimmen: sehr empfehlenswert!

Besonders die Musik und das Lied im Abspann! Unbedingt laufen lassen!

So long.

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