Film Daten

Titel:
Papaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen
Originaltitel:
Papaya dei Caraibi
Land & Jahr:
Italien 1978
PAL-Laufzeit:
82:48
Regie:
Joe D'Amato
Darsteller:
Melissa Chimenti
Sirpa Lane
Maurice Poli
Alternativtitel:
• Die of Pleasure
• Papaya: Love Goddess of the Cannibals
• Fruta Sexual del Caribe
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - X-Rated
Label:
X-Rated
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
1.85:1 / 82:48
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 1.0
Italienisch - DD 1.0
Untertitel:
-
Extras:
  • Trailer
  • Super-8 Version
  • Deutscher Originalanfang
  • Bildergalerie
  • Entfernte Szenen
  • Bonusszene

Papaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

In einer Gegend der Karibik wird ein neues Atomkraftwerk gebaut. Mitverantwortlich dafür ist der Ingenieur Vincent (Maurice Poli), der dort zufällig seine alte Freundin und Journalistin Sarah (Sirpa Lane) trifft. Das anschließende Schäferstündchen wie jäh durch eine Leiche in seinem Hotelzimmer gestört. Bei der Leiche handelt es sich um einen weiteren Verantwortlichen des Kraftwerkbaus, mittlerweile schon der zweite Tote, der für das Projekt gearbeitet hat. Die beiden lassen sich davon aber nur kurz beeindrucken und Vincent schlägt vor, den Bau zu besichtigen. Auf dem Weg dorthin treffen sie auf die attraktive Papaya (Melissa Chimenti).

Papaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen - ScreenshotPapaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen - Screenshot

Sie lockt die beiden zu einem verborgenen Platz, in dem ein ganz anderes Fest gefeiert wird. Neben halluzinogenen Drogen, ausgeweideten Schweinen und Nackttänzen wird dort auch ein menschliches Opfer gebracht. Die beiden sind aber zu fasziniert von den Geschehnissen, dass sie alles willenlos mitmachen und irgendwann am nächsten Tag ganz woanders erwachen. Um die Irritation nicht lange wirken zu lassen, vergnügt sich Papaya mit den beiden im Bad und dann mit Vincent alleine. Sarah wird hinausgeschickt und prompt von Papayas Männern entführt. Sie soll von der Unterdrückung der Eingeborenen berichten, während Vincent das gleiche Schicksal wie seinen Kollegen blüht...

Zitat

In der Waagerechten kommen mir immer die besten Ideen. - Vincent

Zugegeben, Joe D'Amato hat nie sonderlich anspruchsvolle Filme gedreht. Allerdings haben die paar die ich kenne noch einen gewissen Unterhaltungswert, den ich bei Papaya leider völlig vermisse. Die Handlung (eh nur rudimentär vorhanden) plätschert leise vor sich hin und das bißchen Sozialkritik an der Unterdrückung von Völkern für den technischen Fortschritt ist nur Fassade, um dem Film sowas wie eine interlektuelle Berechtigung zu geben. Hier handelt es sich um einen reinen Softerotikstreifen, der versucht durch ein-zwei härtere Szenen den Horrorfan anzusprechen. Der schätzt sich zu Beginn nach einer garstigen oralen Behandlung seitens Papaya vielleicht noch glücklich etwas Splatter geliefert zu bekommen. Das schlägt allerdings schnell in Langeweile um und von den im deutschen Titel versprochenen Kannibalen ist weit und breit nichts zu sehen.

Papaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen - ScreenshotPapaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen - Screenshot

Nur einmal kommt so etwas wie Atmosphäre auf, und zwar als Vincent und Sarah in dem Dorf nach Papaya suchen. Die Straßen sind verlassen, Menschen die ihnen die entscheidenden Hinweise geben sind sofort wieder verschwunden und eine leere Kutsche fährt durch die leeren Gassen. Das ist noch ganz nett, aber bei dem anschließenden Voodooritual ist dann alles wieder vorbei. Hier kommen höchstens noch anspruchslosen Splatterfans in Form von Schweinsgedärmen und einem menschlichen Blutopfer auf ihre Kosten, danach plätschert der Rest des Filmes fröhlich und mit viel nackter Haut seinem Ende entgegen.

Entsprechend durchwachsen sind auch die schauspielerischen Leistungen und die Charakterzeichnungen. Als Vincent und Sarah zum Kraftwerk fahren, werden sie verfolgt, können die Verfolger aber abschütteln. Später helfen sie dann Bekannten von Papaya bei derem defekten Auto und merken nicht mal, dass es das Verfolgerauto war. Sarah macht eine eher unglaubwürdige Wandlung durch. Sie steht dem Bau des Atomkraftwerks zwar stets kritisch gegenüber, aber bleibt doch bei Vincent. Erst nachdem sie entführt, Vincent ermordet wurde und der Chef hinter dem Aufstand sie gepoppt hat, macht sie sich erst richtig stark für die Eingeborenen. Das Vincent durch Papayas Männer sterben soll weiß sie, aber da Vincent das kaum zu jucken scheint, ist es ihr dann wieder egal. Naja, immerhin sieht Sirpa Lane noch ganz schnuckelig aus, auch wenn sie ihre Rolle spielt, als wenn sie während der Dreharbeiten in einer Dauerlethargie weilte.

Papaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen - ScreenshotPapaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen - Screenshot

Die in einer Hartbox steckende DVD von X-Rated stellt bislang die einzige DVD-Veröffentlichung dieses Films dar. Das Bild wurde zwar nicht anamorph kodiert, bietet aber eine erstaunlich gute Schärfe und eine natürlich wirkende Farbgebung. Allerdings fallen immer wieder kleine Beschädigungen und Verschmutzungen auf. Für einen derart unbekannten und eigentlich sonst eher selten zugänglichen Film ist das Bild aber ziemlich gut. Der deutsche sowie der italienische Ton sind beiden im Monoformat belassen worden. Die Dialoge sind im deutsche Ton gut verständlich, der italienische Ton hingegen klingt insgesamt viel dumpfer. Leider wurde wieder versäumt eine Untertitelspur anzulegen, falls man sich den Film mit dem italienischen Ton anschauen möchte.

Zitat

Ich habe keine Lust angezogen zu sein, wenn alle anderen nackt sind... - Papaya

Das Bonusmaterial bei solch einem Film ist wie zu erwarten nicht gerade umfangreich. Neben einem Trailer und dem deutschen Originalanfang, der einen ganz anderen Schriftzug des Filmtitels zeigt als der Haupttransfer, scheinbar wurde der für die DVD abgeändert, gibt es eine Super-8 Version des Films zu sehen. Die Qualität ist grausig, aber diese Version rafft die Hauptelemente des Films in 15 Minuten zusammen. Abschließend gibt es noch eine Bildergalerie, 3 Szenen die der italienischen gegenüber der deutschen Fassung fehlen und noch der original italienische Anfang, betitelt "Fruta Sexual del Caribe".

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 15.07.2003

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