Film Daten

Titel:
Freddy vs. Jason
Originaltitel:
Freddy vs. Jason
Land & Jahr:
USA 2003
Laufzeit ca.: ?
97 Min.
Regie:
Ronny Yu
Darsteller:
Robert Englund
Ken Kirzinger
Monica Keena
Kelly Rowland
Jason Ritter
Chris Marquette
Katharine Isabelle
Brendan Fletcher
Lochlyn Munro
Tom Butler
Kyle Labine
Zack Ward
Paula Shaw
David Kopp
Jesse Hutch
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - New Line
Label:
New Line
Regionalcode / Norm:
1 / NTSC
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / 107:01
Sprachen/Ton:
Englisch - DD 5.1-EX
Französisch - Dolby Surround
Untertitel:
Englisch, Spanisch
Extras:
  • Audiokommentar von Ronny Yu, Robert Englund und Ken Kirzinger
  • "Jump to a Death"
  • Deleted / Alternate Scenes
  • 2 Artikel des Fangoria Magazins
  • 5 Produktion Featurettes
  • Visual Effects Featurettes
  • 6 Storyboard-Galerien
  • 5 Produktions-Galerien
  • Aufnahmen einer Pressekonferenz
  • Trailer
  • 8 TV Spots
  • Musikvideo
  • "My Summer Vacation: A Visit to Camp Hacknslash"
  • Trailer: The Butterfly Effect
  • Trailer: The Texas Chainsaw Massacre (2003)
  • Trailer: Jason goes to Hell
  • Trailer: Freddy's Dead - The Final Nightmare
  • Hidden Feature: "Cabin Fever"
  • DVD-ROM Features

Freddy vs. Jason

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Freddy (Robert Englund) ist frustriert. Keiner der Teenager aus Springwood kennt ihn noch und haben somit auch keine Angst vor ihm. Er kann unter diesen Umständen also nicht in deren Alpträumen auftauchen und dort seinen diabolischen Trieben nachgehen. Also muss er sich was besonderes einfallen lassen um den Teenies mal wieder ordentlich einheizen zu können und besucht den Crystal Lake Killer Jason Voorhees (Ken Kirzinger) in seinen Träumen, und das ausgerechnet in Gestalt seiner Mutter. Er erweckt Jason so wieder zum Leben und schickt ihn Richtung Elm Street. Dort muss ein junger Kerl dann auch gleich daran glauben und das ausgerechnet in dem Haus, in dem Freddy zuletzt gewütet hat. Lori Campbell (Monica Keena), die in dem Haus mit ihrem Vater alleine lebt, ist von der Tat geschockt, bekommt aber mit, wie ein Polizist leichtfertig gegenüber seinem Vorgesetzten Freddys Namen erwähnt. Dies führt dazu, dass sie als erste wieder in Freddys Welt gezogen wird. Ihr früherer Freund Will (Jason Ritter) und sein Kumpel Mark (Brendan Fletcher) sind derweil aus einer psychiatrischen Klinik geflüchtet, wo sie seit den letzten Ereignissen mit Freddy von der Außenwelt isoliert wurden. Bei einem Rave außerhalb der Stadt schlägt Jason wieder erbarmungslos zu. Dabei schnappt er ein Opfer Freddy vor der Nase weg, was den gar nicht freut und will Jason nun wieder loswerden. Er besucht ihn in einem Traum wieder und versucht ihn dort fertig zu machen. Durch Lori kann der Spieß aber umgedreht werden und Freddy wird in die reale Welt gezogen. Das nächste Zusammenprallen der zwei Monster findet dann direkt am Crystal Lake statt...

Freddy vs. Jason - ScreenshotFreddy vs. Jason - Screenshot

Wer hätte das gedacht? Nach dem Ende von Jason goes to Hell (Jason goes to hell - Die Endabrechnung), wo die Messerhand von Freddy nach der Maske von Jason greift, gab es immer wieder Gerüchte über einen geplanten Film, in dem die beiden bekannten Filmkreaturen aufeinandertreffen sollten. Ganze 10 Jahre später sollte es dann endlich soweit sein. Regisseur Ronny Yu hatte bereits mit Bride of Chucky bewiesen, dass er einer eigentlich ausgelutschten Filmreihe neues Leben einhauchen konnte. Auch wenn storytechnisch nicht an die vorherigen Filme beider Kontrahenten angeknüpft wird, so wird doch durch unzählige Anspielungen Tribut an beide Filmreihen gezollt. Herausgekommen ist ein weitestgehend sinnfreier, aber schwer unterhaltsamer Horror-Action-Spaß, bei dem die Story selber eigentlich nicht so wichtig ist, sondern vielmehr der "Clash of the Titans", das Zusammentreffen zweier Giganten des Horrorgenres. Und die vermöbeln sich gegenseitig ordentlich, das kann ich schon mal verraten.

Dabei finden die typischen Elemente beider Filmreihen auch hier Verwendung. Ganz zu Beginn als Jason in die Handlung eingeführt wird, bekommt man gleich die ersten freien Brüste zu sehen und er verfolgt sein Opfer in typischer Manier durch den Wald. Freddy vertraut auf seine surrealen Traumwelten um dort mit quasi-magischen Kräften seine Opfer zu foltern. Beide Gegner landen im Verlauf der Handlung in der Welt des anderen und haben sich den dortigen Gegebenheiten anzupassen. Was hierbei allerdings erstaunt ist, dass keine Prolog oder ähnliches wertvolle Zeit verschwendet um den Zuschauer mit den beiden Charakteren zunächst bekannt zu machen. Es wird einfach vorausgesetzt, dass man in der heutigen Zeit mindestens einen oder mehrere Film beider Reihen gesehen hat. Gut, die Hauptzielgruppe dürfte sich ohnehin aus Horrorfans und ganz besonders Fans einer der beiden Filmreihen zusammensetzen. Sollte tatsächlich aber jemand noch keinen der alten Film kennen, so wird zumindestens in einigen Dialogen kurz erwähnt, wozu die beiden Dämonen in der Lage sind.

Freddy vs. Jason - ScreenshotFreddy vs. Jason - Screenshot

In den ersten 50 Minuten wird das Handlungsgerüst aufgebaut und alle Charaktere vorgestellt. Zwar langt Jason schon mal kräftig zu und auch Freddy erlaubt sich den einen oder anderen Spaß, aber über ein gewisses mittleres Tempo geht der Film dann doch nicht hinaus. Das ändert sich dann aber langsam und schon bald dreschen die beiden Fieslinge aufeinander ein, dass es eine wahre Freude ist. Die menschlichen Mitspieler werden zu Statisten verdammt, die mal ab und zu ein wenig eingreifen dürfen, aber gegen ihre übernatürlichen Gegner verdammt blass aussehen. Ganz dem Genre folgend, hat man es hier auch mit den üblichen Spacken zu tun: Lori, ein intelligentes Mädel, das nicht nur die Idee für den Ausweg aus der Situation bereit hält, sondern zufälligerweise noch Jungfrau ist (was Monica Keena allerdings nicht davon abhält ihre großzügige Oberweite immer vorteilhaft ins Bild zu halten...), Will, ihr alter Jugendfreund der ihr immer ritterlich zur Seite steht, die zickige Dunkelhäutige Kia, der Nerd Charlie Linderman, der über sich hinauswächst, der obligatorische Kiffer Freeburg und die Alkohol- und Nikotinsüchtige Gibb. Ironischerweise werden die letzten vier alle von Jason zermatscht, da diese Art von Teenagern auch schon in der Friday-Filmereihe die üblichen Opfer von ihm waren. Daneben gibt es dann noch einige Opfer mehr, die auch zumeist einem typischen Klischeebild entsprungen sind. Immerhin beißt der Unsympathischste von allen gleich als erstes ins Gras, das allerdings recht spektakulär.

Wer allerdings nur Fan einer der beiden Serien ist, der wird vielleicht nicht hunderprozentig auf seine Kosten kommen, aber das kann man wohl kaum erwarten. Für den Jason Fan wird nicht genug sinnlos geschlachtet, für den Freddy Fan kommen seine surrealen Traumwelten, die immerhin den größten Reiz an der Filmreihe ausmachten, etwas zu kurz. Auch bin ich mit der Wahl von Ken Kirzinger in der Rolle des neuen Jason nicht so ganz glücklich. Kane Hodder, der in den letzten Jason Filmen davor den Part spielte, wirkte irgendwie bedrohlicher und gewaltiger. Dies war allerdings eine Entscheidung des Studios, gegen die wohl kein Widerspruch eingelegt werden konnte. Das Drehbuch wurde vorher im Laufe der Jahre einige Male umgeschrieben, bis endlich ein zufriedenstellendes Skript vorlag. Wer die alten Film kennte, und vor allem die Nightmare on Elm Street Reihe, wird einige Anspielungen auf die alten Filme erkennen können.

Freddy vs. Jason - ScreenshotFreddy vs. Jason - Screenshot

Insgesamt macht der Film doch mächtig Laune, auch wenn die Teenies wie üblich so intelligent sind wie zwei Stück Toastbrot. Sein größtes Plus ist für mich persönlich, dass er vor dem großen Gekämpfe ein wenig dies verloren geglaubte Feeling wiederbrachte, dass damals von Horrorfilmen wie z.B. Poltergeist oder eben dem ersten Nightmare on Elm Street erzeugt wurde. Diesen "physischen" Horror wie ich ihn mal nenne, wo es nicht in erster Linie um Splatter geht, sondern übernatürliche Phänomene im Mittelpunkt standen, die entsprechend visuell umgesetzt wurden. Aus der Richtung gab es lange nichts brauchbares mehr. Die zweite Hälfte des Films ist dagegen einfach abwechslungsreiches Horror-Action-Gekloppe, wo sämtliche menschlichen Charaktere nebenrangig werden. Für meinen Teil fühlte ich mich bestens und kurzweilig unterhalten.

Die US-DVD von New Line wurde im Rahmen ihrer "Platinum Edition" Reihe veröffentlicht, so dass man eine gute Qualität eigentlich schon von vornerein erwarten kann. Diesen Erwartungen wird die Doppel-DVD auch gerecht, auch wenn durch die Mitgabe der Fullscreen-Fassung die Bildqualität ein ganz klein wenig zu leiden hat. Ich habe mir natürlich nur die Widescreen-Fassung angeschaut und bin mit dem Bild sehr zufrieden. Das ist klar, satt an Farben und so stabil wie man es von einem brandaktuellen Film erwarten kann. Hätte man den Fullscreen-Transfer weggelassen, dann wäre vielleicht etwas mehr Leistung in der Detailschärfe drin gewesen, aber dem unkritischen Auge wird das kaum auffallen. Soundtechnisch geht ebenfalls die Post ab mit einem wuchtigen 5.1 Sound. Alternativ gibt es noch in englisch und französisch eine Surround-Abmischung.

Freddy vs. Jason - ScreenshotFreddy vs. Jason - Screenshot

Komme ich zu den Extras: das Hauptfeature dürfte der recht unterhaltsame Audiokommentar von Ronny Yu, Robert Englund und Ken Kirzinger sein. Robert Englund ist derjenige, der am meisten erzählt und Ken Kirzinger hält sich dagegen ziemlich zurück. Trotzdem macht es Spaß dem Kommentar zu lauschen, da nicht nur Informationen vermittelt werden, sondern Englund ein humorvoller Mensch ist, der das ganze mit seinen Sprüchen auflockert. Außerdem verweist er auch mal auf kleinere Details, die vielleicht nicht jedem auffallen. Mit der etwas makaberen "Jump to a Death" Kapitelauswahl, in dem man wahlweise gezielt oder per Zufallsgenerator zu einer der zahlreichen Tötungsszenen des Films springen kann, ist die erste DVD auch schon abgeschlossen.

Auf der zweiten DVD geht es dann gleich mit zahlreichen nicht verwendeten und alternativen Szenen weiter. Hier sieht man auch den alternativen Anfang und Ende. Teilweise sind die Szenen ganz interessant, allerdings kann ich bei keiner behaupten, dass ich sie im Film vermissen würde. Zu jeder der einzelnen Szenen gibt es zusätzlich auch einen Audiokommentar von Ronny Yu und dem ausführenden Produzenten Douglas Curtis. Mit den "Production Featurettes" bekommt man ein großes Making-of Paket geliefert. Jede Featurette behandelt ein anderes Thema der Produktion. Insgesamt nehmen alle Beiträge zusammen über 65 Minuten ein und es handelt sich dabei auch nicht um kleine Werbebeiträge, sondern es werden wirklich handfeste Informationen vermittelt. Die "Visual Effects Featurettes" sind mehrere kleine Beiträge über die verschiedenen Spezialeffekte im Film, die man sich aber auch alle an einem Stück anschauen kann. Recht lustig ist auch die Aufzeichnung einer Pressekonferenz, die Freddy und Jason wie bei einem Boxkampf durch einen Ringrichter ankündigen lassen und sich danach dann erstmal verbal bekäbbeln. Umfangreiche Galerien von Storyboards und Produktions- bzw. Filmfotos gibt es natürlich auch. Wirklich interessant ist aber die Wiedergabe zweiter Artikel des US-Horror Magazins Fangoria. Sie behandeln die verschiedenen Drehbuchentwürfe, die im Laufe der Jahre entstanden sind und darin kamen einige wirklich sehr schräge Elemente drin vor. Am abgefahrensten erschien mir die Idee, dass Freddy vor seiner Zeit als Traumdämon ein Aufpasser im Camp Crystal Lake war, der den jungen Jason damals sexuell mißbrauchte...

Freddy vs. Jason - ScreenshotFreddy vs. Jason - Screenshot

Des weiteren gibt es noch eine ganzen Batzen rund um die Promotion des Films. Neben dem Trailer zu dem Film gibt es gleich 8 TV-Spots, ein Musikvideo von Ill Nino und Aufnahmen aus dem Camp "Hacknslash", in dem New Line für Die-Hard-Fans ein ganz besonderes Wochenende bereitete. Zusätzlich gibt es noch Trailer zu den relativ neuen Filmen The Butterfly Effect und dem Texas Chainsaw Massacre Remake, sowie zu Jason goes to Hell und Freddy's Dead - The Final Friday. Als kleines Hidden Feature gibt es Aufnahmen von den Dreharbeiten zu einer ganz bestimmten Szene im Film.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 04.02.2004

Leser-Kommentare

12.12.2006, 15:19:08 Onkel Roman ( Email schreiben )

Für meinen Geschmack ein bisschen zu mainstreamig und zu sehr auf ein Teeniepuplikum (Scream, Final Destination etc.) ausgerichtet.
Der schwarze Humor einiger Szenen könnte am ehesten noch den Freddyfans gefallen (zu denen ich mich auch nicht unbedingt zähle), Fans von FdD können sich den Film eigentlich genau so sparen wie FdD 7-9.
Kann man sich schon mal ansehen, bietet auch ein paar nette Splatterszenen, begeistert hat mich der Film allerdings nicht, dafür ist das ganze leider zu harmlos und belanglos.

04.12.2006, 19:56:59 Hicki

Mehr Blut als Handlung, mehr Action als Dialog, mehr Silikon als Mensch! Was ist bloß aus Freddy vs. Jason geworden? Atmosphäre, Originalität und Spannung wurden von überflüssigen CGI-Effekten verbannt. Eine kurzfristige Unterhaltung für ein alkoholisiertes Publikum, mehr leider nicht!

16.03.2006, 18:19:56 Evil Wraith

Ein netter Streifen, der allerdings nicht im Geringsten mit den alten Filmen mithalten kann. Die "Freitag, der 13."-Streifen sind ohnehin nicht so sehr mein Ding, dazu nehmen sie sich etwas zu ernst (abgesehen von dem köstlichen "Jason X"), aber die "Nightmare On Elm Street"-Reihe meit ihrem bitterbösen Humor gehört mit zu meinen Lieblingen. Da ist es natürlich schade, dass "Freddy VS. Jason" mit seinem schnellen Tempo klar und deutlich auf die MTV-Generation zugeschnitten (aufgeschlitzt?) wurde. Dennoch, für Fans ist auch dieser Film kein Fehlschlag...

03.06.2005, 12:06:32 Ralf Gotthardt ( Email schreiben )

Ein gut schaubarer Horror-Film-Spaß. Sicher sinnfrei, aber das waren die meisten Teile der Serien ja auch. Einziges Manko: Das Gekloppe am Ende ist dann doch eine Spur zu dick aufgetragen und macht einiges wieder zunichte. Wirkt dann doch leider zu albern. Netter Streifen den man sich durchaus ansehen kann, mit einem blöden Finale.

26.05.2004, 18:42:56 sandmanzz

Für die moderne ein echtes Meisterwerk ! Überzeugt im modernen Splatter sowie Horrorfaktor... Mann muss sich immer vor Augen halten das die Generation sicherlich nicht mehr die Ausmaße der 70er & 80er Klassiker erreicht, aber für das neumoderne eine doch recht ordenentliche Leistung... Freue mich dann doch direkt auf Teil2 ;)

04.03.2004, 17:04:58 Christian Schulze ( Email schreiben )

Ich fand den Film sehr enttäuschend. Auch wenn relativ viel Blut fließt, ist er im Grunde genauso kommerziell wie ein Spielberg- oder Bruckheimer-Streifen. Simples Hollywood-Achterbahn-Kino halt ohne jeden Hauch von Innovation. Dafür mit extrem hohem Nerv-Faktor in Form von besonders jungen und besonders dämlichen Teenies.

26.02.2004, 17:10:23 Axel Gerhartz ( Email schreiben )

Da kann ich mich nur anschließen.
Der film versucht es gar nicht erst groß Handlung aufzubauen und das will er auch gar nicht und schon gar nicht will er sich ernst nehmen.
Der Film ist das was er will....ein kurzer Horror/Splatter-Spaß für Erwachsene!

22.02.2004, 13:04:53 Florian Kuhn ( Email schreiben )

Freddy vs. Jason ist kein Film für Leute die, einen Film mit viel Sinn suchen, eher ein Film für ein nette Gemetzel für zwischendurch. Ich persönlich finde den Film sehr gut. Schade, dass er relativ kurz ist, dafür aber viel besser als Final Destination 2. Ich freue mich schon sehr auf den DVD-Relaese

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