(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Paul Nerteaux (Jocelyn Quivrin) ermittelt in drei Mordfällen an rothaarigen, türkischen Frauen in einem Pariser Viertel. Dafür holt er sich die Hilfe des ex-Polizisten Schiffer (Jean Reno), der notfalls auch mit brutalen Mitteln vorgeht um an Informationen zu kommen. Gleichzeitig leidet eine junge Frau unter Gedächtnisschwund und versucht die Ursache dafür zu finden. Sie entdeckt aber, dass von einer unbekannten Organisation für irgendwelche Zwecke eine Scheinrealität aufgebaut wurde und selbst ihr Mann gar nicht ihr Ehemann ist...
Gehässig gesagt, könnte man "Das Imperium der Wölfe" wieder als "typisch französisch" bezeichnen, wenn man sich z.B. die beiden "Die purpurnen Flüsse" Filme als Vergleich heranzieht. Über drei Viertel des Films wird eine durchaus spannende Thrillerhandlung aufgebaut, in der sogar höhere Polizeikreise drin verwickelt zu sein scheinen. Aber dann meint das Drehbuch einen Schlenker zu noch größeren Ausmaßen machen zu müssen und mit einigen wenig glaubwürdigen Wendungen für unnötige Überraschungen sorgen zu müssen. Dies zerstört die langsam aufgebaute und eigentlich auch recht dichte Atmosphäre sofort und läßt den Film am Ende wieder zu einem kleinen Ärgernis werden. Sehr schade eigentlich. Während man bei "Die purpurnen Flüsse" noch damit leben konnte, wird hier wirklich Potential verschenkt, vor allem weil die Inszenierung durchaus zu überzeugen weiß.
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