Film Daten

Titel:
...und Santana tötet sie alle
Originaltitel:
Par de asesinos, Un
Land & Jahr:
Italien / Spanien 1971
Laufzeit ca.: ?
85 Min.
Regie:
Rafael Romero Marchent
Darsteller:
Gianni Garko
Guglielmo Spoletini
Maria Silva
Carlos Romero Marchent
Luis Induni
Raf Baldassarre
Francisco Sanz
Cris Huerta
Charly Bravo
Álvaro de Luna
Alejandro de Enciso
Jesús Guzmán
Cristina Iosani
María Martín
Andrés Mejuto
Lorenzo Robledo
Alternativtitel:
• Lo irritarono... e Sartana fece piazza pulita
• Sartana Kills Them All
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Koch Media
Label:
Koch Media
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
2.35:1 (anamorph) / 84:59
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 2.0
Italienisch - DD 2.0
Untertitel:
Deutsch
Extras:
  • Trailer
  • Bildergalerie
  • Trailer: Blind Man
  • Trailer: Django - Ich will ihn tot
  • Booklet mit Liner Notes

...und Santana tötet sie alle

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Die beiden Gauner Santana (Gianni Garko) und Marcos (Guglielmo Spoletini) sind hinter 100.000 Dollar her, die ein gewisser Fred Burton bei sich hat. Zusammen versuchen sie ihn an einer Kutschenstation abzufangen, müssen sich aber zunächst mit einem habgierigen Sheriff rumplagen und bekommen überraschend Gesellschaft von der hübschen Maria (María Silva). Burton wird das Geld währenddessen von einer degenerierten Banditenfamilie abgenommen und er erschossen. Ihre Wege kreuzen sich mit Santana, Marcos und Maria, was sie schließlich mit dem Leben bezahlen. Aber zuvor hat der alte Herr der Familie das Geld noch verstecken können, nur weiß niemand wo...

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Wenn man sich das grobe Handlungsgerüst betrachtet, zwei Freunde versuchen eine große Menge Geld zu finden und stoßen auf vielerlei Hindernisse, so kommt man nicht umhin sich an den Klassiker Il buono, il brutto, il cattivo (Zwei glorreiche Halunken) erinnert zu fühlen. Santana und Marcos wissen ungefähr wo sich das Geld befindet, werden aber von vielen kleineren Abenteuern aufgehalten. Zunächst müssen sie sich eines Hilfssheriffs entledigen, dann gibt es eine Prügelei in einem Saloon und schließlich die Banditenfamilie. Dabei vertrauen sich Santana, Marcos und Maria untereinader auch nicht immer unbedingt. Im Endeffekt möchte jeder das komplette Geld für sich haben. Vor allem Maria ist sehr daran interessiert, hat sie doch kurz zuvor durch einen Gerichtsbeschluß alles Vermögen abgeben müssen, was ihr verstorbener Vater ihr vererbt hat. Gemeinsam suchen sie nach dem Geld, aber sobald es sich in ihrer Nähe befindet, beginnt ein Intrigenspiel untereinander.

Die beiden Hauptdarsteller und somit auch eigentlichen Sympathieträger des Films sind reinrassige Banditen. Sie nehmen keine Rücksicht auf Verluste und wenn einer der beiden für tot gehalten wird, springt der andere schon mal mit dessen Freundin ins Bett. Sie halten, so lange sie ein gemeinsames Ziel haben, aber trotzdem zusammen. Widersprüchliche Diskussionen werden mit einer Partie Poker ausgetragen, wobei sich Marcos mit seinen Falschspieler-Fähigkeiten aber auch nicht zurückhält. Die Geschichte besitzt einen recht geradlinigen Ablauf, erst zum Ende hin gibt es einige Wendungen, die noch für die eine oder andere Überraschung sorgen. Hauptcharakter des Films ist auch nicht unbedingt Santana, wie es der deutsche Titel weismachen will, sondern eigentlich Marcos. Guglielmo Spoletinis Charakter bietet einige Facetten mehr in seiner Darstellung, während Gianni Garko als Santana mehr oder weniger nur der gutaussehende Held des Films ist, der grundsätzlich schneller als seine Gegner den Colt ziehen kann. Mit María Silva bekommen sie eine ungewohnt starke und selbstbewußte Frau an die Seite gestellt, während alle anderen weiblichen Darsteller nur für die üblichen Opferrollen gut sind.

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In der italienischen Originalfassung besitzt der Film zwar durchaus seine humorigen Stellen, was sich vor allem in der Beziehung zwischen Marcos und Santana abzeichnet, ist aber ansonsten ein eher ernsterer Vertreter seines Genres. Die deutschen Synchronsprecher konnten sich damals aber wieder einmal nicht zurückhalten und pfuschten Dialoge in den Film, die besser in einen Bud Spencer und Terence Hill Film gepasst hätten. Die Dialoge der Hauptpersonen wurden mit dümmlichen markigen Sprüchen versehen, die eher nerven als amüsieren. Zudem sind sehr oft irgendwelche Sprüchen zu hören, wenn es im Originalton ruhig bleibt. Dies fällt vor allem dann auf, wenn die gerade sprechende Person nicht im Bild ist, so dass dies nicht sofort auffällt.

...und Santana tötet sie alle ist ein ganz passabler Mittelklassewestern, der zumindestens abschnittsweise zu unterhalten versteht. Wären nicht die ständigen Käbbeleien zwischen Santana und Marcos, so würde sich des öfteren Langeweile breit machen. Der Film hat auch mit einem nicht gerade ausgereiften Drehbuch zu kämpfen, das wahllos einzelne Szenerien und Storyelemente ohne einen wirklich guten Fluß hintereinander setzte.

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Von Regisseur Rafael Romero Marchent sind mir keine weiteren Werke bekannt, obwohl er an die 30 Filme gedreht hat. Gianni Garko spielte des öfteren den Pistolenhelden Santana bzw. Sartana, so z.B. in Buon funerale, amigos!... paga Sartana (Sartana - noch warm und schon Sand drauf) oder Sono Sartana, il vostro becchino (Sartana - Töten war sein täglich Brot). Guglielmo Spoletini, der hier unter dem Namen William Bogart in den Credits auftaucht, konnte man unter anderem in L' Uomo venuto per uccidere (Django - unersättlich wie der Satan) oder dem Adriano Celentano Klopper Rugantino (Großer, laß die Fetzen fliegen) sehen. Maria Silva stand im gleichen Jahr noch für Amando de Ossorios Klassiker La Noche del terror ciego (Die Nacht der reitenden Leichen) vor der Kamera und arbeitete unter Jess Franco in Gritos en la noche (Der Schreckliche Dr. Orloff).

Die DVD von Koch Media präsentiert den Film in seiner ungekürzten Originalform. Dies bedeutet allerdings, dass stellenweise deutsche Untertitel eingeblendet werden, wenn aufgrund fehlender deutscher Synchronisation die bislang fehlenden Szenen mit dem italienischen Originalton gezeigt werden. Das Bild, welches dankenswerterweise anamorph abgetastet wurde, leidet allerdings unter den vielen analogen Defekten und Verschmutzungen. Zudem kommt die Schärfe nicht über etwas besseres Mittelmaß hinweg, gerade im Detail macht sich dies bemerkbar. Farben, Kontrast und auch die Kompremierung sind hingegen in Ordnung. Deutscher wie auch italienischer Monoton sind qualitativ ungefähr auf einem Level, der italienische Ton klingt ein klein wenig dumpfer. Die Dialoge sind gut verständlich, Störgeräusche sind nicht aufgefallen. Deutsche Untertitel gibt es entweder nur für die nicht-synchronisierten Szenen, oder aber auch für den kompletten Film. Hier währt die Freude aber nur von kurzer Dauer, denn es wurden nicht etwa die italienischen Dialoge sinngemäß übersetzt, was sehr wünschenswert gewesen wäre, sondern die Comedy-Synchro in Untertitelform umgesetzt. An Extras gibt es außer dem Trailer, einer Bildergalerie und zwei Trailer zu Titeln aus dem Koch Media Programm nur noch Liner Notes von Wolfgang Luley im Booklet.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 09.06.2004

Leser-Kommentare

07.08.2004, 10:11:35 old reddy ( Email schreiben Homepage )

Gut gemachte, vielfältige Informationen - Klasse, man würde sich zu noch weitaus mehr Filmen solche Infos wünschen. - Knappe Infos zu fast allen in Deutschland gezeigten Western auch auf meiner Homepage (http://mitglied.lycos.de/wildwester/default.htm) im Filmarchiv.
Herzliche Grüße Old Reddy

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