(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
John Murdoch erwacht in einem Hotel, ohne zu wissen, wie er dort hingekommen ist. Schon bald bemerkt er, daß er von geheimnisvollen, kahlköpfigen Fremden gejagt wird. Den Grund dafür kennt er auch nicht, er merkt aber sehr schnell, daß die Fremden über eine mächtige Fähigkeit verfügen, das "Tunen". Mit dieser Fähigkeit sind sie in der Lage, die Realität zu verändern und für ihre Zwecke zu mißbrauchen. Murdoch entdeckt außerdem, daß jede Nacht, pünktlich um Mitternacht die Welt stehenbleibt und von den Fremden total verändert wird. Gebäude entstehen aus dem Nichts und verschwinden, Menschen werden manipuliert, indem man ihnen neue Erinnerungen implantiert. So wird z.B. innerhalb von Minuten aus einem einfachen Arbeiter, der gegenüber seiner Frau über seinen Arbeitgeber schimpft, ein einflußreicher Industrieller der im großen Wohlstand lebt. Der Einzige, der außer Murdoch noch mehr über die Fremden und deren Manipulationen weiß, ist der Wissenschaftler Dr. Daniel Poe Schreber, der für die Fremden arbeitet, aber Murdoch aus unerfindlichen Gründen hilft.
Alex Proyas gelang nach seinem Klassenschlager The Crow ein genialer, düsterer und interessanter Science-Fiction-Thriller, der wohl auf lange Sicht hin Maßstäbe setzen wird. Die Atmosphäre nimmt einen sofort gefangen und der Soundtrack tut sein übriges bei, um den Film zu einem echten Erlebnis zu machen. Es gibt auch kaum was zu meckern an dem Film. Die Story ist interessant, die Schauspieler verstehen ihr Fach und es wurde alles gut und konsequent umgesetzt. Die Suche eines Mannes nach seiner Identität, der herausfinden muß, das nichts so ist wie es scheint. Man könnte sich vielleicht über das Happy-End ein bißchen ärgern, aber das fällt dann kaum noch ins Gewicht. Dies wäre auch der Film, weswegen ich mir sofort einen Projektor und eine Leinwand kaufen würde. Die optischen Leistungen kann man eigentlich nur auf einer großen Leinwand genießen und würdigen. Ich habe den Film damals im Kino gesehen, und ich kann nur sagen, daß ich optisch erschlagen wurde. Klar sind viele Computereffekte verwendet worden, aber sie dienen der Story und sind nicht nur der Effekte wegen drin. Die US-DVD ist üppig ausgestattet, mit gleich zwei Audio-Kommentaren und vielen anderen Extras. Die deutsche DVD habe ich selber zwar nicht gesehen, aber sie soll qualitativ nicht ganz an die US-Scheibe rankommen und auch weniger Extras haben.
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28.03.2005, 00:19:04 crusader ( )
Düster, großartig insziniert und mit einem erstklassigen Kiefer Sutherland. Als Comicfan, fand ich den Film besonders beeindruckent, da mich die Kampfszenen zum Schluss sehr an die Superheldencomics erinnern. Sehenswert.