Film Daten

Titel:
Disturbia
Originaltitel:
Disturbia
Land & Jahr:
USA 2007
Laufzeit ca.: ?
104 Min.
Regie:
D.J. Caruso
Darsteller:
Shia LaBeouf
Sarah Roemer
Carrie-Anne Moss
David Morse
Aaron Yoo
Jose Pablo Cantillo
Matt Craven
Viola Davis
Brandon Caruso
Luciano Rauso
Daniel Caruso
Kevin Quinn
Elyse Mirto
Suzanne Rico
Kent Shocknek
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

Disturbia

(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)

Kale (Shia LaBeouf) ist seit dem Unfalltod seines Vaters wie aus der Bahn geworfen. In der Schule ist er schlecht und wird schließlich zu 3 Monaten Hausarrest verurteilt, nachdem er einen Lehrer verprügelt hat. Dieser Arrest zeichnet sich dadurch aus, dass er einen Sender am Fußgelenk haben muss, der ihm nur einen Radius von 150 Metern um sein Elternhaus als Freiraum erlaubt. Sobald er sich zu weit entfernt oder den Sender abnimmt, wird nach 10 Sekunden ein Alarm bei der Polizei ausgelöst. Wie ein Gefangener vertreibt er sich zuhause die Zeit mit Videospielen oder anderem Blödsinn, entdeckt dann aber ein neues Hobby. Als nebenan eine Familie mit ihrer hübschen Tochter Ashley (Sarah Roemer) einzieht, beginnt er die ganze Nachbarschaft mit Fernglas und Videokamera auszuspionieren. Neben Ashleys Ausflügen in den Swimming Pool ist es vor allem sein Nachbar Mr. Turner (David Morse) dem seine Aufmerksamkeit gilt. Denn bei Mr. Turner deutet einiges darauf hin, dass er hinter einer Reihe von Serienmorden stehen könnte. Um Beweise zu sammeln beobachten Kale, sein bester Kumpel Ronnie (Aaron Yoo) und schlíeßlich auch Ashley Mr. Turners Tagesablauf - und bringen sich damit in Lebensgefahr...

Auch wenn bei Disturbia zunächst alles darauf hindeutet, dass man es hier mit einem dieser üblichen langweiligen Teenie-Horrorfilme zu tun hat, so nimmt der Film doch dankenswerterweise einen etwas anderen Verlauf. Die erste Hälfte des Films könnte durchaus als leichte Komödie durchgehen. Mit leichtem Amüsement verfolgt man Kales Versuche, seine Zeit im Hausarrest totzuschlagen. Da werden schon mal Türme aus Snackriegeln gebaut oder Gartenzwerge als Begrenzungsmarkierungen zweckentfremdet. Auch wenn Kale mit dem Spionieren beginnt und Ashley kennenlernt, bleibt alles ziemlich entspannt, wird aber auch nicht langweilig. Man vergisst fast, dass Disturbia als Thriller angekündigt wurde, was sicherlich zugunsten des Films spricht. In der zweiten Hälfte wird es dann aber spannend. Die drei Jugendlichen sind überzeugt, dass Mr. Turner etwas mit den Morden zu tun hat, der kann sich aber im weiteren Verlauf immer aus allen Anschuldigungen herauswinden. Kale findet weder bei der Polizei noch bei seiner Mutter (Carrie-Anne Moss) Gehör und so muss er irgendwie alleine dafür sorgen, dass etwas passiert, ist aber nachwievor durch den Sender am Fußgelenk örtlich gebunden.

Gegend Ende hin erlaubt sich Disturbia ein bis zwei kleinere Patzer im Drehbuch, was aber nichts daran ändert, dass dieser Film überraschend gut zu unterhalten weiß. Die jugendlichen Darsteller sind sympathisch, nerven nicht und stellen sich auch nicht so dumm an, wie man es sonst aus den üblichen Slasherfilmen kennt. Der Film beginnt leicht und locker, versteht es aber gut die Spannung zu steigern und hat obendrein noch ein fast episches Finale zu bieten. Zwar wird dieser Film für das Genre nicht weiter von Bedeutung sein, aber er versteht es immerhin den Zuschauer bei Laune zu halten und nicht mit logischen Brüchen oder ausgelatschten Handlungsverläufen zu nerven. Und das ist immerhin schon mehr als das was viele andere Film ähnlicher Bauart erreichen. Und wem die Story irgendwie bekannt vorkommt: eine ähnliche Situation gab es schon mal in dem Klassiker und immer wieder sehenswerten Das Fenster zum Hof (Rear Window, 1954), in dem James Stewart durch einen gebrochenen Fuß in seiner Wohnung festsaß und meint in einer gegenüberliegenden Wohnung einen Mord beobachtet zu haben. Parallelen zwischen Disturbia und Das Fenster zum Hof sind natürlich vorhanden, Disturbia schlägt aber etwas anderen Weg ein und gerade zum Ende hin haben beide Filme nicht mehr viel gemeinsam. Das einzige was an Disturbia wirklich nervt ist das offensive Product Placement, den wirklich fast jedes bei Jugendlichen ach so angesagte technische Spielzeug wurde irgendwo im Film mehr oder weniger offensiv integriert.

Inszeniert wurde der Film von dem mir bislang unbekannten D.J. Caruso, der ansonsten auch als TV-Serien-Regisseur tätig war. Shia LaBeouf trat auch in einigen Serien-Folgen auf, war aber ansonsten auch z.B. in Constantine (2005) zu sehen und spielte eine Hauptrolle in Transformers (2007). Sarah Roemer kann außer Der Fluch - The Grudge 2 (The Grudge 2, 2006) und zwei anderen Rollen noch nicht viel vorweisen, Carrie-Anne Moss ist den meisten natürlich aus der Matrix Trilogie bekannt, war aber auch in Memento (2000) oder der Horrorkomödie Fido zu sehen.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 14.08.2007

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