Film Daten

Titel:
Der Aussenseiter
Originaltitel:
Marginal, Le
Land & Jahr:
Frankreich 1983
Laufzeit ca.: ?
97 Min.
Regie:
Jacques Deray
Darsteller:
Jean-Paul Belmondo
Jean Herman
Henry Silva
Carlos Sotto Mayor
Pierre Vernier
Maurice Barrier
Claude Brosset
Tchéky Karyo
Jacques Maury
Roger Dumas
Gabriel Cattand
Michel Robin
Jacques David
Jean-Louis Richard
Didier Sauvegrain
Alternativtitel:
Outsider, The
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Anolis Entertainment
Label:
Anolis Entertainment
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
1.66:1 (anamorph) / 97:23
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 2.0
Französisch - DD 2.0
Untertitel:
Deutsch
Extras:
  • Trailer
  • Bildergalerie
  • Booklet mit Liner Notes

Der Aussenseiter

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Der Pariser Polizist Philippe Jordan (Jean-Paul Belmondo) nimmt in Marseille auf halsbrecherische Weise zwei Drogendealer fest und kippt die Drogen im Wert von mehreren Millionen Franc einfach über Bord. Dies verärgert den Drogenboss Meccacci (Henry Silva) so sehr, dass er Jordan eine Leiche unterschmuggelt, wodurch er im Dienstgrad degradiert wird und zurück nach Paris muss. Dort bekommt er den Job eines normalen Zivilbullen auf der Straße, versucht aber ohne das Wissen seines Vorgesetzten Meccaccis Geschäfte weiterhin zu stören...

Der Aussenseiter - ScreenshotDer Aussenseiter - Screenshot

Zwei Jahre nach dem großen Erfolg von Le Professionnel spielte Jean-Paul Belmondo wieder einmal einen rauhbeinigen Actionhelden. Diesmal porträtiert er einen Polizisten, der mehr durch seine Cowboy-Methoden als durch lupenreine Fahndungserfolge von sich reden macht. Mehr als einmal nimmt er das Gesetz in die Hand und biegt es so zurecht wie es ihm für seine Ziele dienlich ist. Dafür muss er sich in der Pariser Unterwelt herumtreiben. Er bekommt es mit Prostituierten, Schwulen und afrikanischen Einwanderern zu tun, die ihm nur selten wohlgesonnen sind, die Darstellung dieser Gruppen entspricht auch dem vollen Klischee und zeigt keinerlei Differenzierungen. Er legt bei seiner Arbeit eine schon fast menschenverachtende Einstellung an den Tag. Es wird erst ein bißchen rumgewitzelt, dann zugeschlagen und dann gefragt. Dies ist aber auch nur möglich, weil er ein absoluter Einzelgänger ist. Er hat nur wenn es wirklich anders nicht geht einen Kollegen bei sich, ansonsten erledigt er alles auf eigene Faust. Auch hat er weder Familie noch sonstigen Anhang, lediglich zu einer Prostituierten baut er sowas wie eine leichte Beziehung auf.

Auch wenn der Film durch seine Actionszenen durchaus zu begeistern weiß, unter anderem gibt es eine Hubschrauber-Schnellboot-Verfolgungsjagd, so hapert es doch an einem gewissen Fluß und Zusammenhalt in der Kerngeschichte. Seine Maßnahmen um Meccacci zur Strecke zu bringen erscheinen manchmal wie nebensächlich, da viele kleinere, schon fast episodenhaft gestaltete Zwischenhandlungen davon ablenken. So geht er z.B. auf die Bitte eines von ihm vor Jahren verhafteten Häftlings ein, dessen 16-jährige Tochter aus einem heruntergekommenen Puff herauszuholen. Dies gelingt ihm zwar, allerdings hat diese Tat so gut wie gar keinen Einfluß auf den weiteren Verlauf der Handlung. Man hat das Gefühl, dass die Drehbuchschreiber ihre eigentliche Geschichte ein wenig aus den Augen verloren haben, um viele kleinere Aspekte einbauen zu können.

Der Aussenseiter - ScreenshotDer Aussenseiter - Screenshot

Während Jean-Paul Belmondo die französische Version von Dirty Harry voll ausleben darf, so mangelt es aber deutlich an markanten Nebendarstellern. Selbst Henry Silva, ein bekanntes und beliebtes Gesicht aus diversen italienischen und französischen Polizeithrillern und Krimis, kommt nicht mal ansatzweise dazu ein wenig Farbe in seine blasse Darstellung des Drogenbosses Meccacci zu bringen, da er nur für wenige Minuten im ganzen Film zu sehen ist.

Die DVD von Anolis, ebenfalls in der "Belmondo Edition" erschienen, bietet ein leicht besseres Bild als es bei der DVD von Der Profi der Fall ist. Zwar gibt es vereinzelt kleinere Bildschäden zu sehen, die Schärfe ist diesmal aber perfekt, auch über Kontrast und Farben kann man nicht meckern. Zwar liegt noch ein leichtes Grundrauschen vor, dies kann den guten Eindruck aber nicht stören. Die Kompression macht auch keinerlei Probleme außer in grellroten Flächen, wo vereinzelte Artefakte auftauchen. Dies ist aber eher technisch durch das MPEG-Format begründet, da Rot generell eine Problemfarbe darstellt. Über den Stereoton in deutsch und französisch gibt es ebenfalls nichts negatives zu berichten. Außer vielleicht über die Synchronisation selber, denn hierbei handelt es sich wieder einmal um eine dieser krampfhaft auf komisch gemachten Synchros, die lieber den Darstellern dämliche Sprüche in den Mund legen als eine akurate Übersetzung der Originaldialoge zu liefern. Der französische O-Ton kann wieder einmal nur mit zwangszugeschalteten deutschen Untertiteln genossen werden. An Extras gibt es außer dem Trailer, einer Bildergalerie und einem Booklet mit Liner Notes nichts.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 04.06.2004

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