Film Daten

Titel:
The Stepford Wives
Originaltitel:
The Stepford Wives
Land & Jahr:
USA 1975
Laufzeit ca.: ?
110 Min.
Regie:
Bryan Forbes
Darsteller:
Katharine Ross
Paula Prentiss
Peter Masterson
Nanette Newman
Tina Louise
Carol Eve Rossen
William Prince
Carole Mallory
Toni Reid
Judith Baldwin
Barbara Rucker
George Coe
Franklin Cover
Robert Fields
Michael Higgins
Alternativtitel:
Frauen von Stepford, Die
Weitere Infos:
IMDB  OFDB

DVD Daten

DVD Cover - Anchor Bay Entertainment
Label:
Anchor Bay Entertainment
Regionalcode / Norm:
0 / PAL
Bild / Zeit:
1.85:1 (anamorph) / 109:54
Sprachen/Ton:
Englisch - DD 2.0
Untertitel:
-
Extras:
  • Featurette "The Stepford Life"
  • Trailer
  • Bildergalerie

DVD Daten

DVD Cover - Paramount
Label:
Paramount
Regionalcode / Norm:
2 / PAL
Bild / Zeit:
1.85:1 (anamorph) / 109:59
Sprachen/Ton:
Deutsch - DD 2.0
Englisch - DD 2.0
Untertitel:
Deutsch, Englisch
Extras:
  • Featurette "The Stepford Life"
  • Trailer

The Stepford Wives

(Ein Review von Carsten Henkelmann)

Joanna Eberhart (Katherine Ross) und ihr Mann Walter (Peter Masterson) ziehen zusammen mit ihren Kindern aus dem turbulenten New York hinaus ins beschauliche und ruhige Stepford. Dort ist die Luft rein, alle Nachbarn friedlich und zuvorkommend. Aber für die unternehmungslustige Joanna wird der Ort mit der Zeit zu langweilig. Da lernt sie die lebenslustige Bobbie (Paula Prentiss) kennen und die beiden freunden sich sehr schnell an. Aber sie scheinen fast die einzigen Frauen in Stepford zu sein, deren Lebensinhalt nicht aus der Ehe und dem Haushalt besteht. Während die Männer des Ortes sich fast täglich in einer Art Club treffen, schlägt jeder Versuch Joannas und Bobbies fehl, die anderen Frauen zu etwas zu bewegen. Lediglich Charmaine (Tina Louise) ist noch offen für alle Ideen, aber auch sie verwandelt sich plötzlich in eine perfekte Hausfrau. Da kommt Joanna und Bobbie ein gefährlicher Verdacht...

The Stepford Wives - ScreenshotThe Stepford Wives - Screenshot

Über The Stepford Wives etwas zu schreiben, ohne zuviel zu verraten, erweist sich als ein klein wenig schwierig. Denn als unmittelbarer Vergleich drängen sich ein paar bestimmte Filme aus den 50er bis 70er Jahren auf. Bei deren Nennung wirken dann aber ein paar spannungsgebende Elemente des Films nicht mehr so richtig, da es dann zu offensichtlich ist, worauf es hinausläuft. Und das würde das Vergnügen an dem Film doch um einiges schmälern. Ich versuche mich daher an einer sehr allgemeinen Darstellung des Films.

Die Vorlage zu dem Film entstammt der Feder Ira Levins, der bereits mit Rosemaries Baby einen Roman geschrieben hatte, der eine sehr erfolgreiche Spielfilm-Umsetzung erfuhr. In Rosemaries Baby drang der Horror unter der Fassade eines alten, etwas schrulligen aber symapthischen Ehepaares in den Alltag einer jungen Frau. Auch in The Stepford Wives blended zunächst die Oberfläche. Alle Frauen in Stepford sind extrem nett, es gibt keine Zankereien unter Nachbarn, sie kümmern sich um Haus und Küche und fügen sich immer sobald ihr Ehemann die eheliche Pflicht erfüllt wissen will. Nur Joanna und Bobbie, zwei neu hinzugezogene Frauen, erscheint dies irgendwie komisch. Dies beginnt schon bei der ähnlichen Kleidung aller Frauen und die totale Fixierung auf Haushalt und Ehe. Alle Frauen scheinen absolut glücklich zu sein, wenn sie ihrem Mann dienlich sind und das Haus blitzblank geputzt. Dies geht sogar soweit, dass sich manche Gespräche wie die Wiedergabe von Werbespots anhören.

The Stepford Wives - ScreenshotThe Stepford Wives - Screenshot

Dies ist für die beiden Frauen, die gerne was unternehmen wollen, natürlich absolut unverständlich. Sie sind beide selbstbewußte junge Frauen, Joanna versucht sogar sich als Fotografin zu verwirklichen und sowas wie Karriere in diesem Bereich zu machen. Sie können es beide nicht verstehen, warum sich die anderen Frauen so verhalten. Und ihre Männer sind ihnen dabei auch keine große Hilfe. Die treffen sich nach der Arbeit lieber untereinander und halten langweilige Diskussionen über Gemeinschaftsfeste oder ähnliches. Der Film spielt hier mit dem (Alp-)Traumbild der idealen amerikanischen Hausfrau im Mittelstand, die ihrem Mann absoluten Gehorsam leistet. Den Männern des Ortes gefällt das natürlich und Joanna und Bobbie haben Angst, dass sie irgendwann ebenfalls so enden werden. Das beginnt bereits mit Walter, der an dem Verhalten der anderen Frauen nichts verwerfliches entdecken kann.

The Stepford Wives behandelt den Verlust der eigenen Identität und bettet dies in ein Psycho-Thriller-Gerüst. Joanna glaubt irgendwann den Verstand zu verlieren und im letzten Drittel bringt die Inszenierung noch einen Schuß Gothic-Horror ins Spiel. Zudem wurde die Handlung in vielen schön inszenierten Szenen festgehalten. Der Erzählfluss des Films ist allerdings recht langsam. Das Hauptproblem des Films für einen Erstbetrachter ist die Tatsache, dass man für ca. 3/4 des Films eigentlich keine Ahnung hat, was das ganze soll und worauf es hinausläuft. Erst im letzten Viertel wird das Tempo dann ein wenig angezogen und entlädt sich in einem kurzen, aber durchaus schockierenden Finale. Betrachtet man dann später den Film ein zweites Mal, macht er eigentlich fast mehr Spaß. Denn dann begibt man sich auf die Suche nach den Brotkrümeln, den kleinen, subtilen Details in Szenen, Dialogen oder im Schauspiel der Darsteller, die das Ende und die Auflösung bereits vorankündigen. Sehr hilfreich für den Film ist eine Art unterschwelliges "Unwohlsein", das den Zuschauer irgendwie am Ball bleiben läßt. Man möchte doch trotzdem wissen wie es ausgeht.

The Stepford Wives - ScreenshotThe Stepford Wives - Screenshot

Die Roman-Adaption schrieb William Goldman, der für sein Drehbuch zu Butch Cassidy and the Sundance Kid mit einem Oscar geehrt wurde. Produzent Edgar J. Scherick dachte zuerst an Brian De Palma als Regisseur, weil ihm dessen Sisters gut gefallen hatte. Da war aber Goldman strikt gegen und so bekam der Brite Bryan Forbes den Job. Der war aber mit Goldmans Drehbuch nicht ganz zufrieden und verbesserte es im seinen Sinne und gegen Goldmans Willen, der recht verärgert war und sich später sogar zu Beleidigungen hinreißen ließ. So schrieb Forbes z.B. das Ende um, das in Goldmans Version noch düsterer und heftiger war, als man es jetzt aus dem Film kennt.

Das Casting für die beiden weiblichen Hauptrollen erwies sich als schwierig. Goldman schrieb das Drehbuch mit Mary Tyler Moore und Valerie Harper in Gedanken als Hauptpersonen. Forbes wollte unbedingt Diane Keaton haben und nach einem gemeinsamen Gespräch zeigte sie sich auch recht begeistert davon. Am nächsten Tag sagte sie aber ab, weil ihr Psychoanalytiker "schlechte Strömungen" bei diesem Projekt fühlte!? Danach sollte es Jean Seberg sein, die aber durch eine Überdosis Selbstmord begang und so kam schließlich Katherine Ross zu dem Film. In der Rolle der Bobbie Markowe war die Schauspielerin Joanna Cassidy für eine Woche dabei, bis sie gefeuert wurde, weil Scherick mit ihrer Leistung absolut nicht zufrieden war und so ging der Part an Paula Prentiss.

The Stepford Wives - ScreenshotThe Stepford Wives - Screenshot

Zusammen mit Bryan Forbes kam auch seine Frau Nanette Newman zu den Film. Nach Goldmans Drehbuch war es so geplant gewesen, dass die Frauen von Stepford knappe Bunny-Kostüme, ähnlich denen der Playboy-Models, tragen sollten. Da Nanette Newman bei den Dreharbeiten aber bereits in ihren 40ern war, wurde dies als nicht mehr geeignet angesehen und die Kleidung wechselte zu einem leicht viktorianischen Stil mit langen Röcken. Der Film kam in die Kinos, als die Frauenbewegungen in Amerika gerade sehr aktiv waren. Viele der Frauenrechtlerinnen mochten den Film aber gar nicht und hielten ihn für ein chauvinistisches Machwerk, obwohl er ja eigentlich genau das Gegenteil davon darstellt. Trotzdem ging er in den amerikanischen Kinos ziemlich unter und verschwand ziemlich schnell von den Leinwänden. Im Jahre 2004 wurde ein Remake mit Nicole Kidman und Bette Midler in den Hauptrollen gedreht, das allerdings mehr als Komödie und weniger als düsteres Drama aufgezogen wurde.

Bryan Forbes Regiedebüt war das 1961 gedrehte Drama Whistle Down the Wind (...woher der Wind weht), aber er war seit Ende der 40er Jahre bereits als Schauspieler tätig. So sieht man ihn unter anderem als Gehillfe Marsh von Professor Quatermass in Quatermass 2, außerdem spielte er auch in The League of Gentlemen (Die Herren Einbrecher geben sich die Ehre) und The Guns of Navarone (Die Kanonen von Navarone) mit. Katherine Ross wird in letzter Zeit den meisten als Psychiaterin Dr. Thurman in Donnie Darko begegnet sein. Daneben hat sie aber noch in The Graduate (Die Reifeprüfung), Butch Cassidy and the Sundance Kid, The Swarm (Der tödliche Schwarm) und The Final Countdown (Der letzte Countdown) mitgespielt.

The Stepford Wives - ScreenshotThe Stepford Wives - Screenshot

Auf DVD gibt es den Film von Anchor Bay Entertainment sowohl in den USA als auch in Großbritannien. Von den technischen Daten und der Ausstattung her unterscheiden sich die beiden Versionen aber nicht. Das Bild im anamorphen 1.85:1 Format zeigt zwar eine leichte Körnung und besitzt auch nicht unbedingt die optimalste Schärfe, weiß aber insgesamt doch zu gefallen. Der Ton liegt nur in seinem original Monoformat vor, wurde aber auf beide Stereo-Lautsprecher verteilt. An Extras gibt es die ca. siebzehnminütige Featurette "The Stepford Life". Hier kommen unter anderem Produzent Edgaar J. Scherick, Regisseur Bryan Forbes, die Darsteller/innen Katherine Ross, Nanette Newman, Paula Prentiss und Walter Masterson zu Wort. Des weiteren gibt es noch den Kinotrailer sowie eine Bildergalerie.

Update 04.02.2005

In Deutschland gibt es mittlerweile eine Veröffentlichung von Paramount. Das Bild erscheint identisch zu der britischen DVD von Anchor Bay UK zu sein. Ein leichtes Bildrauschen und Körnung sind stets präsent, aber in keinem sehr störenden Maße. Nur die Schärfe weiß nicht so ganz zu gefallen, da sie nie über einen guten Durchschnittswert hinausgeht. Farben und Kontrast sind dagegen okay, Kompressionsartefakte oder ähnliches sind nicht aufgefallen. Sowohl englischer Originalton als auch deutsche Synchronisation liegen in ihrem original Monoformat vor. Die Dialoge im Originalton sind nicht immer sehr gut verständlich, aber da ist die Ursache mehr in der Produktion und weniger bei der Tonabmischung zu suchen. Da es viele Außenszenen gibt, sind natürlich Umgebungsgeräusche zu hören, was sich auf die Dialoge auswirken kann. Die Dialogverständlichkeit ist beim deutschen Ton natürlich besser, allerdings wirkt dies nicht mehr ganz so natürlich. An Extras gibt es aber auch hier die Featurette "The Stepford Life", ansonsten aber nur noch den Trailer. Eine Bildergalerie wie bei der Anchor Bay DVD gibt es nicht.

Autor: Carsten Henkelmann
Film online seit: 11.01.2005
Letzte Textänderung: 14.04.2005

Leser-Kommentare

05.02.2006, 01:33:17 plutonio.d\'arsiè ( Email schreiben )

Unglaubliche Spannung, schrecklich gruselig, phantastisch gespielt, ist so nur in seiner Langsamkeit möglich. Eben ein anderes ( höheres ) Niveau als aktuelle fast action-streifen mit reinem Zeitvertreibwert. Das remake von 2004 ist nur für jene, die sich gerne an Nicole Kidman ergötzen.

13.01.2005, 19:44:22 Kand.in.Sky ( Email schreiben Homepage )

Dieser Film war früher noch dann und wann mal in den Nachtprogrammen von ARD und den Dritten zu sehen, mittlerweile ist man davon abgekommen, wahrscheinlich zu anspruchsvolle Kost für den dummen Zuschauer.

#k.

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