• | King Kong Strikes Again |
• | King Kong's Counterattack |
• | Revenge of King Kong King-Kong, The |
• | Frankensteins Sohn |
(Ein Kurzreview von Carsten Henkelmann)
Im Auftrag einer fremden Regierung soll Superbösewicht Dr. Who (Eisei Amamoto) mit Hilfe seines mechanischen King Kong das wertvolle "Element X" fördern, was der Regierung einen Vorteil im atomaren Wettstreit einbringen würde. Nur hält der künstliche King Kong die Strahlung des Element X nicht aus und versagt. Derweile entdecken die Marines Commander Carl Nelson (Rhodes Reason), Lt. Commander Jiro Nomura (Akira Takarada) und Lt. Susan Watson (Linda Miller) auf einer Insel den richtigen King Kong, zu dem Susan sogar sowas wie Zutrauen aufbauen kann. Dr. Who entführt King Kong und zwingt ihn unter Hypnose dazu, das Element X zu fördern. Parallel läßt er auch Nelson, Nomura und Susan Watson entführen...
Die deutsche Titelgebung hat hier wieder ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Während es King Kong tatsächlich im Film gibt, sucht man einen Frankenstein vergeblich und Dr. Who geht auch nicht unbedingt als Vaterfigur durch. Davon aber mal abgesehen, ist dies Toho Monster-Abenteuer enorm unterhaltsam, wenn auch wie viele andere Filme dieser Art manchmal am Rande des Lächerlichen. Aber gerade das macht es ja so charmant, oder etwa nicht?
Im Grunde genommen handelt es sich schon fast um eine grobe Nacherzählung der original King Kong Story. Der Riesenaffe wird auf einer Insel entdeckt und von dort fortgebracht. Nur diesmal nicht nach New York, sondern in die antarktische Basis des Dr. Who. Aber ganz in der Tradition der Godzilla-Filme wird auch hier Tokio schließlich von dem riesigen Tier heimgesucht, wo er gegen seinen mechanischen Nachbau antreten muss, um das Leben von Susan Watson zu retten. Statt des Empire State Buildings muss hier allerdings ein großer Sendemast leiden und einiges von seinem Stahlgerüst opfern. Den Toho-Studios gelang mit diesem Film ein einfaches, aber recht vergnügliches Werk, in dem es neben den Aufnahmen von Miniaturen auch relativ viele Blue-Screen-Szenen gibt, wo die kleinen Sets mit echten Darstellern kombiniert wurden. Dies wirkt zwar nicht immer ganz nahtlos, bringt aber ein paar nette Eindrücke auf die Leinwand.
Die Regie führte auch hier Ishirô Honda, der mit dem original Godzilla (Gojira, 1954) und unzähligen Nachfolgern einen enormen Einfluss auf die japanische Filmwelt ausübte. Daneben drehte er aber auch noch etliche andere empfehlenswerte Filme wie z.B. Matango (1963), U 2000 - Tauchfahrt des Grauens (Kaitei gunkan, 1963) oder U-4000 - Panik unter dem Ozean (Ido zero daisakusen, 1969). Hauptdarsteller Rhodes Reason war eher der typische US-Serien-Schauspieler und trat in einzelnen Folgen von Serien wie Time Tunnel oder Raumschiff Enterprise (Star Trek) auf. Akira Takarada ist bis heute noch ein aktiver Schauspieler und war unter anderem im original Godzilla (1954), Yasujiro Ozus Der Herbst der Familie Kohayagawa (The End of Summer, Kohayagawa-ke no aki, 1961), Chushingura (Chushingura - Hana no maki yuki no maki, 1962) oder Godzilla: Final Wars (Gojira: Fainaru uôzu, 2004) zu sehen gewesen, sowie unzähligen Filmen von Ishirô Honda. Eisei Amamoto ist ebenfalls so ein Veteran, der in Yojimbo - Der Leibwächter (Yojimbo, 1961), Matango (1963), als Hexe(!) in Der Löwe des gelben Meeres (Daitozoku, 1963), The Sword of Doom (Dai-bosatsu tôge, 1966) oder Godzilla, Mothra and King Ghidorah: Giant Monsters All-Out Attack (Gojira, Mosura, Kingu Gidorâ: Daikaijû sôkôgeki, 2001) auftrat, aber 2003 verstarb. Erwähnenswert ist auch noch Mie Hama, die hier die Vertreterin der geheimnisvollen Regierung spielt, die neben einigen der erwähnten Monster- und Samuraifilme auch in dem Bond-Abenteuer Man lebt nur zweimal (You Only Live Twice, 1967) zu sehen war.
© Sense of View
Alle Rechte vorbehalten.
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Redaktion.
© 1998 - 2024: Sense of View / Carsten Henkelmann