• | Küß mich, Monster |
• | Das Schloß der Gehenkten |
• | Castle of the Doomed |
(Ein Review von Carsten Henkelmann)
Rückblick: Eines Abends klopft es an der Tür und ein junger Mann möchte Diana (Janine Reynaud) und Regina (Rosanna Yanni) sprechen. In seiner Hand hält er die Noten zu einem alten Volkslied. Mehr kann er aber schon nicht mehr sagen, denn in seinem Rücken steckt plötzlich ein Messer. Anstatt die Polizei zu rufen, schmeißen die beiden den Leichnam lieber über die Klippen und reisen zu einer Mittelmeerinsel um dort dem Geheimnis des Liedes auf die Spur zu kommen. Ihre Anreise scheint aber von einigen lokalen Gangstern ungewünscht zu sein, denn ihre Ankunft macht sofort die Runde innerhalb der zwielichtigen Gestalten. Ein Fischer, der eben jenes alte Lied vor sich hinträllert, wird von ihnen nach einem Professor Bertron befragt, ein Name den der junge Mann mit dem Messer im Rücken noch aushauchen konnte. Er erzählt ihnen, wo dessen Frau wohnt, die allerdings auch gerade ihren letzten Lebensatem verströmt...
Zeitgleich mit Two Undercover Angels drehte Jess Franco (diesmal in der Rolle eines schmierigen Kontaktmannes) diesen Film gleich mit, teilweise in den gleichen Kulissen und Schauspielern. Den Gerüchten zufolge soll einigen der Beteiligten damals nicht immer ganz klar gewesen sein, für welchen der beiden Filme sie denn gerade vor der Kamera stehen. Ähnlich chaotisch verläuft dann auch der Film, denn die Story ist doch ziemlich übersäht von logischen Fehlern und Löchern. Wie z.B. kommen die beiden darauf, gerade zu dieser Mittelmeerinsel zu reisen? Warum arbeiten die nebenbei in Nachtclubs wenn sie sich eignetlich gar nicht um Geld kümmern bräuchten? Mit Logik braucht man an diesen Film jedenfalls nicht herangehen...
Kiss Me Monster leidet leider auch unter den gleichen Problemem wie Two Undercover Angels. Damals mag der Film vielleicht noch ganz witzig und die vereinzelten Nacktszenen wohl auch noch recht ungewöhnlich gewesen sein, allerdings ist der Film heutzutage doch recht langweilig und oft auch unfreiwillig komisch. Typisch Franco, befinden sich hier auch einige Szenen drin, die mit der Handlung an sich nichts zu tun haben und wohl eher dazu dienen diverse Frauen mit nacktem Oberkörper zu zeigen, den Hauptdarstellerinnen inklusive. Zudem wirken die rot-schwarzen Zipfelmützenträger der Sekte ziemlich albern und man lacht sich eher über sie kaputt als das die nur ansatzweise sowas wie eine Bedrohung darstellen würden. Das dabei die schauspielerischen Leistungen auch eher im Mittelfeld zu suchen sind, sollte wohl klar sein. Zu den Schauspielern kann ich hier leider auch nicht mehr erzählen, als im Review zu Two Undercover Angels.
Die amerikanische DVD von Anchor Bay ist, ebenso wie die DVD der Two Undercover Angels, mittlerweile Out-of-Print, sprich, sie wird nicht mehr hergestellt. Allerdings ist Kiss Me Monster etwas besser auf dieses Medium transferiert worden. Diesmal scheint das Bildformat korrekt zu sein (wenn auch natürlich nicht anamorph codiert) und der Film selber hat auch nicht so viele offensichtliche Schäden. Leider verleitet aber auch hier die in Deutschland angefertigte englische Synchronisation eher zum Stummschalten des Fernsehers als das man sich das ganze über die komplette Lauflänge antun möchte. Hier gibt es auch außer dem Trailer nichts an Bonusmaterial.
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